Die Witwe des Baumeisters sagte am Mittwoch als Zeugin vor Gericht aus. Der Mann, der sie mit dem Tod bedroht hat, ist auf freiem Fuß. Im Gespräch mit oe24 verrät sie, welche Ängste sie jetzt beschäftigen.
Ein brisanter Prozess am Wiener Landesgericht endete heute mit einem Freispruch – und mit emotionalen Worten von Simone Lugner. Die Society-Lady und Witwe von Baulöwe Richard Lugner (†91) sagte als Zeugin gegen einen Mann aus, der sie mit dem Tod bedroht haben soll. Obwohl das Gericht den Angeklagten freisprach, bleiben bei Lugner die seelischen Spuren deutlich sichtbar.
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"Spuren hinterlassen"
Im Gespräch mit oe24 zeigte sich Simone Lugner nach der Verhandlung nachdenklich, aber gefasst. Auf die Frage, ob sie sich noch vor dem Mann fürchte, sagte sie: „Vor ihm direkt nicht. Aber generell hat der Vorfall natürlich seine Spuren hinterlassen.“
Es sei weniger die konkrete Bedrohung, die ihr heute noch Angst mache, sondern die tiefere Erkenntnis, wie leicht persönliche Grenzen im Alltag überschritten werden können – besonders bei Frauen:
„Manche Menschen, auch wenn sie nett sind, kennen die persönliche Intimzone leider auch nicht und überschreiten diese oft.“
"Es kann jedem passieren"
In ihren Worten schwingt eine tiefere gesellschaftliche Kritik mit. Der Vorfall habe sie wachgerüttelt – nicht nur im Hinblick auf ihre eigene Sicherheit, sondern auch im Blick auf die alltäglichen Gefahren, denen Frauen in der Öffentlichkeit ausgesetzt sind. Lugner verweist auf ein Beispiel aus der Presse, bei dem ein Mord an Unbeteiligten Schlagzeilen machte: „Letztens war erst wieder in der Zeitung von Mord zu lesen: ‚Waren zur falschen Zeit am falschen Ort.‘ Es kann jedem passieren – und doch sollte es so etwas gar nicht geben.“

Simone Lugner im Jahr 2021 mit dem verstorbenen Baumeister Richard Lugner
Tiefe Verunsicherung
Besonders in einer Stadt wie Wien, die als lebenswert gilt, sollte laut Lugner das Sicherheitsgefühl für alle Menschen selbstverständlich sein – ist es aber nicht mehr: „Man sollte sich, speziell als Frau, sicher fühlen können in Wien. Aber mal ehrlich: Welche Frau tut das mittlerweile noch?“
Die Worte von Simone Lugner spiegeln eine tiefe Verunsicherung wider, die viele Frauen heute teilen. Auch wenn der Angeklagte juristisch freigesprochen wurde, macht Lugner deutlich: Die emotionale Last solcher Bedrohungen bleibt – und sie ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems, das längst über individuelle Vorfälle hinausgeht.
Die Justiz hat gesprochen. Doch das eigentliche Urteil über Sicherheit, Vertrauen und Grenzen im Alltag liegt bei uns allen.