Russische Bedrohung

NATO beschließt große Aufrüstung

Teilen

Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten wollen am Donnerstag in Brüssel neue Planungsziele für die militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung vereinbaren 

Vor dem Hintergrund der Bedrohungen durch Russland soll etwa bei der Luftverteidigung sowie bei weitreichenden Waffensystemen aufgerüstet werden. Als weitere Prioritäten nannte NATO-Generalsekretär Mark Rutte zuletzt große Verbände von Landstreitkräften und den Bereich der Logistik.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist bei dem Treffen vorgesehen, die bisher gültigen Zielvorgaben für die militärischen Fähigkeiten um etwa 30 Prozent zu erhöhen. Um ein Erreichen der Vorgaben sicherzustellen, bekommen die Mitgliedstaaten nationale Planungsziele zugewiesen. Sie sollen bei dem Verteidigungsministertreffen formell angenommen werden. Als besonders große Herausforderung gelten die neuen Ziele, weil die bisher geltenden bei weitem noch nicht erreicht sind. Ranghohe Militärs hatten zuletzt von einer Lücke von 30 Prozent gesprochen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth geht außerdem von einer Einigung auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

Details sind geheim

Die konkreten neuen nationalen Planungsziele sind derzeit noch als streng geheim eingestuft. Es wird allerdings damit gerechnet, dass nach der Annahme der Vorgaben durch die Verteidigungsminister einige Details öffentlich gemacht werden.

Für Deutschland gehen Militärs davon aus, dass die derzeit rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten starke Bundeswehr um eine hohe fünfstellige Zahl größer werden muss, wenn die Bundesrepublik die ihr zugewiesenen Planungsziele erreichen will. Zudem werden demnach zum Beispiel erhebliche Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme nötig sein. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen, die Bundeswehr müsse um bis zu 60.000 Soldaten wachsen, um die neuen Ziele der NATO für eine bessere Verteidigungsfähigkeit zu erreichen. "Und gleichzeitig wird sich die Frage natürlich stellen: Reicht der neue Wehrdienst aus über die nächsten Jahre?", sagte Pistorius.

Die Einigung auf fünf Prozent werde so kommen, sagte Hegseth vor einem Treffen in Brüssel. "Wir setzen hier die Arbeit fort, die Präsident Trump begonnen hat. Es geht um eine Verpflichtung zu fünf Prozent Verteidigungsausgaben in diesem Bündnis", erklärte er. Dies müsse bis zum NATO-Gipfel in Den Haag Ende des Monats erreicht werden. Kampfbereitschaft sei eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Bündnis, fügte Hegseth hinzu. Der NATO-Gipfel findet vom 24. bis 26. Juni statt.

Weitere Themen bei dem Verteidigungsministertreffen sind die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine sowie Vorbereitungen für den NATO-Gipfel.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

NEU: Jetzt hier LIVE reinhören!

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten