Die AK hat 53 Spesenpositionen bei elf Banken verglichen. Teils gab es dramatische Erhöhungen. Verglichen wurde der Jänner 2025 mit dem Jänner des Vorjahres. Fast alle Banken haben kräftig an der Spesenschraube gedreht.
Banken haben ihre Spesen laut einer Studie der Arbeiterkammer (AK) teils enorm angehoben. Acht von elf untersuchten Instituten hätten die Preise für ihre Services erhöht, vereinzelt hätten sich Gebühren sogar mehr als verdoppelt. Verglichen wurden 53 Spesenpositionen im Zahlungsverkehr sowie bei Spar-, Kredit- und Wertpapierprodukten bei Neuabschlüssen zwischen Jänner 2024 und Jänner 2025.
Erste Bank mit plus 136 Prozent
Das größte Gebührenplus habe es bei der Erste Bank mit plus 136 Prozent gegeben, für Übertragungsspesen eines Wertpapiers. Bei der bank99 seien die Kontoführungsgebühren für einen Wohnkredit mehr als verdoppelt worden. Auch die Schätzkosten für Wohnimmobilien hätten sich auf das Doppelte erhöht, schreibt die AK.
Die meisten Entgelterhöhungen habe indessen die Bank Austria vorgenommen, sie habe 15 Gebühren um durchschnittlich 5,17 Prozent angehoben. Keine Gebührenerhöhungen habe es dagegen bei der Santander Consumer Bank, der Generali Bank und der WSK Bank gegeben.
Kredite bringen hohe Spesen mit sich
Hoch seien auch Spesen im Kreditbereich, unter anderem für Kreditstundungen und Kreditratenplanänderungen, moniert die AK. Bis zu 250 Euro können an Spesen für Stundungen anfallen. Wenn man den Ratenplan bei seinem Kredit ändern möchte, können sogar bis zu 300 Euro fällig werden. Die Kammer weist aber auch darauf hin, dass manche Spesen verhandelbar sind.
Das sind die Tipps der AK, wenn es Zahlungsproblemen beim Kredit gibt:
+ Verhandeln: Manche Spesen (etwa bei Kredit-Stundung) sind verhandelbar, besonders für langjährige Kund:innen.
+ Stunden: Eine Stundung kann einen kurzfristigen finanziellen Engpass erleichtern. Achtung: Die Zinsen laufen üblicherweise weiter und erhöhen den aushaftenden Kreditsaldo (eventuell können Sie einen Zinsenstopp“ vereinbaren).
+ Überschulden: Im Fall einer längeren Überschuldung wenden Sie sich am besten an die kostenfreien staatlich anerkannten Schuldenberatungen.
Zum Bankenmonitor
Die AK hat bei zwölf Banken in Wien die Entgelte von 53 Dienstleistungen im Zahlungsverkehr, bei Spar-, Kredit- und Wertpapierprodukten zwischen Jänner 2024 und Jänner 2025 im Neugeschäft erhoben. Die Volksbank Wien hat – wie bereits in den Vorjahren – keine Preisaushänge übermittelt.