Frage & Antwort

DAS passiert in unserem Körper, wenn wir sterben

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Was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir sterben? Die Antwort ist überraschend sanft. Kein Drama, kein Schmerzinferno – sondern ein biologischer Rückzug mit stillen Momenten und vielleicht sogar einem letzten schönen Gefühl. 

Klingt vielleicht erstmal nach einem düsteren Thema – aber keine Sorge: Wir sprechen hier nicht vom Sensenmann mit Kapuze, sondern von dem, was medizinisch und biologisch in unserem Körper passiert, wenn das Leben zu Ende geht. Denn obwohl der Tod für viele mit Angst behaftet ist, zeigt die Wissenschaft: Vieles daran ist gar nicht so schlimm, wie man denkt. Manche Dinge sind sogar tröstlich. 

Das Leben zieht noch einmal vorbei

Viele Menschen berichten kurz vor dem Tod von Erinnerungen, die plötzlich ganz präsent sind – wie ein inneres Best-of der eigenen Lebensgeschichte. Ob das echt ist oder eine letzte Reaktion des Gehirns? Darüber streiten sich Forscher:innen noch. Sicher ist: Die finale Phase beginnt oft schon Tage vorher. 

Der Körper macht sich langsam bereit 

DAS passiert in unserem Körper, wenn wir sterben
© Getty Images
× DAS passiert in unserem Körper, wenn wir sterben

Im Sterben gibt der Körper Schritt für Schritt auf – allerdings ganz individuell. Ob Herz, Leber oder Lunge zuerst aussteigen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wenn die Leber zum Beispiel zuerst versagt, gelangen Giftstoffe ins Blut – und von dort ins Gehirn. Das hat Auswirkungen: Die Gedanken werden trüber, das Bewusstsein dämmeriger. Kurz vor dem Tod beginnt eine sogenannte Zentralisierung: Blutgefäße in Armen und Beinen ziehen sich zusammen. Der Körper konzentriert sich auf die lebenswichtigen Organe – außen wird’s kühl, innen wird’s still. Die Sinne verabschieden sich nacheinander. Am längsten bleibt der Hörsinn.  

Weniger Schmerz als gedacht

Viele Menschen haben Angst vor Schmerzen im Sterben. Tatsächlich aber passiert oft das Gegenteil: Der Körper fährt den Energieverbrauch drastisch runter, es gibt keinen Hunger und keinen Durst mehr. Das sogenannte „Austrocknen“ klingt dramatisch – ist aber ein natürlicher Prozess, bei dem der Körper unter anderem schmerzlindernde Stoffe ausschüttet. 

In der letzten Phase wird das Atmen mühsam. Zäher Schleim legt sich auf die Luftröhre, aber Kraft zum Abhusten fehlt. Das führt zum typischen Röcheln, das für Angehörige oft sehr beunruhigend klingt. Doch medizinisch weiß man: Für den Sterbenden ist es meist nicht so schlimm, wie es sich anhört. 

Das Gesicht verändert sich

Das sogenannte Todesdreieck – eine blasse Zone um Nase und Mund – ist ein Zeichen, dass Blut und Muskelkraft den Körper verlassen. Das Gesicht wird leerer, fast ausdruckslos. Kurz darauf schlägt das Herz ein letztes Mal. 

Und dann passiert etwas Faszinierendes: Das Gehirn wird noch ein letztes Mal mit Hormonen geflutet. Ein finales Flackern. Manche Forscher:innen vermuten, dass dieses letzte Aufbäumen des Gehirns ein friedliches, vielleicht sogar schönes Gefühl auslöst. Wer weiß – vielleicht ist der letzte Moment gar nicht das Ende, sondern ein leiser, warmer Abschied. 

Nähe zählt – bis zum Schluss 

Auch wenn viele Sterbende die Umgebung nicht mehr bewusst wahrnehmen: Die meisten spüren, wenn jemand da ist. Eine Hand auf der Haut, ein sanftes Streicheln – das kann mehr Trost spenden als jede medizinische Maßnahme. 

DAS passiert in unserem Körper, wenn wir sterben
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Der Tod ist kein Knall, sondern eher ein langsames Verblassen. Vieles, was uns daran Angst macht, ist aus heutiger Sicht unbegründet. Der Körper regelt seinen Abschied auf erstaunlich sanfte Weise – und wer dabei ist, kann mehr Trost geben, als Worte sagen können.

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