Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Teilnahme seines Landes an direkten Verhandlungen mit Russland am Montag in Istanbul bestätigt.
Die ukrainische Delegation werde von Verteidigungsminister Rustem Umjerow geleitet, schrieb Selenskyj am Sonntag auf der Plattform X. Die ukrainische Position für das Treffen ziele auf eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe, die Freilassung Gefangener und die Rückkehr entführter Kinder, schrieb Selenskyj weiter.
Bei einem durch Explosionen verursachten Brückeneinsturz in der russischen Region Brjansk nahe der Ukraine sind unterdessen am Sonntag mindestens sieben Menschen getötet und 69 verletzt worden. Die Autobahnbrücke sei auf Bahngleise gestürzt und habe einen herannahenden Zug zum Entgleisen gebracht, teilten die Behörden mit. Wenige Stunden später stürzte in der Region Kursk eine weitere Brücke ein, als eine Güterlokomotive darüber fuhr. Beide Brückeneinstürze wurden laut russischen Ermittlern durch Explosionen ausgelöst.
Die Ukraine führte nach Angaben aus ukrainischen Geheimdienstkreisen am Sonntag auch einen Angriff auf eine russische Militärbasis in Ostsibirien aus. Nach dem Angriff auf die rund 4.200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt gelegene Belaja-Luftwaffen-Basis in der Region Irkutsk sei auf dem Stützpunkt ein Feuer ausgebrochen, verlautete aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Diesen Angaben zufolge führte die Ukraine einen "groß angelegten" Einsatz zur Zerstörung russischer Kampfflugzeuge aus. Unbestätigte Videos und Bilder, die in den sozialen Medien gepostet wurden, zeigen brennende russische strategische Bomber auf dem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Irkutsk.
Durch einen russischen Raketenangriff wurden nach ukrainischen Angaben am Sonntag mindestens zwölf ukrainische Soldaten getötet. Mehr als 60 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf ein Trainingsgelände der ukrainischen Armee verletzt worden, erklärte die ukrainische Armee.
Zug in russisch kontrolliertem Gebiet gesprengt
In einem von russischen Truppen kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja wurde nach Angaben des Kiewer Militärgeheimdienstes ein Güterzug gesprengt. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits in der Nacht auf Samstag.
Ein Zug mit Treibstofftanks und Güterwagons sei infolge einer Explosion auf dem Gleisbett entgleist, hieß es in der Mitteilung. Es habe sich um einen Militärzug gehandelt, der in Richtung der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim unterwegs gewesen sei. Durch die Explosion sei eine wichtige logistische Verkehrsader des russischen Militärs in den besetzten Gebieten der Region Saporischschja und der Krim unterbrochen worden.
Russland äußerte sich nicht zu dem Vorfall. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Ukrainische Geheimdienste verüben regelmäßig Sabotageakte und Anschläge auf russischem Gebiet.